Da auf allen Ebenen
verbaler Kommunikation unterschiedliche Fähigkeiten und Fertigkeiten
entweder vorausgesetzt bzw. erreicht werden sollen, erscheint es sinnvoll,
die Zielsetzungen jeder Ebene aufzugliedern.
Mündlicher Spracherwerb
Hier geht es darum,
die Teilnehmerinnen mit keinen oder geringen Vorkenntnissen dahingehend
zu schulen, dass sie in die Lage versetzt werden, sich in elementaren
Alltagssituationen verständigen und eigene Bedürfnisse ausdrücken
zu können. Auf lexikalischer Ebene muss akustisch ein Grundwortschatz
erarbeitet werden, dazu sollten Wort- und Satztypen unterschieden werden
können, denn es ist z. B. für eine reibungslose Verständigung
unerläßlich, Fragesätze von Aufforderungen unterscheiden
zu können. Diese Unterscheidung reicht jedoch allein nicht aus,
es müssen zumindest die wichtigsten bedeutungstragenden Elemente
verstanden werden, um eine angemessene Reaktion auszulösen.
Bei Teilnehmerinnen mit fortgeschritteneren mündlichen Deutschkenntnissen
geht es in erster Linie darum, eingelernte Fehler auf morphologischer
und syntaktischer Ebene zu korrigieren.
Ansonsten liegt in dieser Gruppe der Schwerpunkt eindeutig beim Schreiben
und Lesen.
Die Schreib- und
Lesefertigkeit erfordert ein Training des Hörens, Sprechens, Schreibens
und Lesens, wobei folgende Fähigkeiten erworben werden sollen:
Hören
und Sprechen
Festigung der
Phonem- bzw. Phonemgruppenunterscheidung
Die akustische Unterscheidung von Phonemen und Phonemgruppen ist die
Voraussetzung, um diese auch angemessen aussprechen zu können;
dabei ist es wichtig, das gedehnte Aussprechen von Wörtern zu trainieren,
um die Teilnehmerinnen auf das Synthetisieren beim Lesen vorzubereiten.
Lesen und Schreiben
An Lese- und Schreibfertigkeit sollen die Teilnehmerinnen lernen:
alle Grapheme und Graphemgruppen des Deutschen zu identifizieren, (z.B.:
es müssen die Unterschiede zwischen ähnlichen Formen erkannt
werden <n> versus <h> usw.)
die phonematische
Entsprechung zu den Graphemen zu erkennen, das bedeutet, dass nicht
nur einzelne Buchstaben abgemalt werden, sondern dass sie auch richtig
ausgesprochen werden.
Grapheme und Graphemgruppen
sicher und zügig schreiben, dies setzt bei sehr ungeübten
Schreiberinnen eine Reihe von feinmotorischen Übungen voraus.
Synthetisieren von
Buchstaben: hier beginnt der eigentliche Leseprozeß, denn es müssen
einzelne Grapheme zu einem Wort verbunden werden. Mit dem Lesen kann
schon begonnen werden, wenn erst einige Buchstaben bekannt sind (z.B.:
Tee, Tasse, Bad...... ). Die Teilnehmerinnen sollten diese Wörter
nicht nur buchstabieren, was nach der Einführung von einzelnen
Buchstaben automatisch geschieht, sondern zu einem Ganzen synthetisieren.
Grundzüge der
Groß- und Kleinschreibung beachten, d.h. keine Großbuchstaben
im Wortinneren.
persönliche
Daten schriftlich angeben (Name, Adresse, Alter usw.)
einfache kurze Sätze und Texte lesen, schreiben und verstehen.
Schreiben am Computer
Anfänglich
waren viele Teilnehmerinnen überrascht, dass der Umgang mit dem
Gerät, das in ihren Augen nur etwas für Fachleute und Jugendliche
war, gar nicht so kompliziert war. Sie konnten damit vieles schreiben,
es später auf Papier vor sich sehen und für weitere Übungen
verwenden. Zweck der Verwendung des Computers war es einerseits, Groß-
und Kleinbuchstaben zu üben, da die Tastatur nur Großbuchstaben
aufweist, andererseits, ihnen die Scheu vor der modernen Technik zu
nehmen. Wesentlich ist jedoch auch, dass Geschriebenes ohne sichtbare
Spuren korrigiert werden kann und das Ergebnis daher immer schön
aussieht. Wenn die von den TN geschriebenen Texte oder Wörter wieder
in Übungen einfließen, werden ihre Produkte auch anerkannt
und die Frauen haben das Gefühl, einen Beitrag zum Kursgeschehen
zu leisten, der entsprechend gewürdigt wird.
Wichtig ist aber auch der Einsatz des Computers für spielerisches
Lernen, mit einfachen Lese- und Schreibspielen kann das Erlernte mit
viel Spass geübt und gefestigt werden.
NETZWERK
- MIKA
Danaida arbeitet im Netzwerk MIKA bestehend aus VHS-Ottakring, VHS-Linz,
Verein MAIZ (Linz), Frauenservice Graz, Frauen aus allen Ländern
(Innsbruck) und dem Integrationshaus (Wien) mit. Der Schwerpunkt des
Netzwerkes liegt in der Kompetenzausweitung und Qualifizierung von Lehrenden
in der Erwachsenenbildung und speziell in der Alphabetisierung mit MigrantInnen.
Wir werden dazu in den nächsten Jahren verschiedene Weiterbildungsworkshops
zur Arbeit in der Alphabetisierung mit MigrantInnen, sowie PC-Fortbildung
für TrainerInnen anbieten. Sollten Sie Interesse an diesen Fortbildungen
haben, schicken Sie ein kurzes Mail und wir werden Sie gerne über
die aktuellen Termine auf dem Laufenden halten.
Anmeldung: Tel:
(0316) 71 06 60, danaida@aon.at
weitere Informationen: www.netzwerkmika.at
Dieses Projekt wird
aus Mitteln von
und
gefördert.